Das zu kurze Zungenband

 

Eine eingeschränkte Zungenbeweglichkeit aufgrund eines zu kurzen Zungenbandes (Ankyloglossie) kann deutliche Auswirkungen aufs Stillen haben. In der Fachliteratur wird die Häufigkeit der Ankyloglossie mit 2-25% angegeben. Man weiss, dass Ankyloglossie familiär gehäuft auftreten kann und tendenziell eher das männliche Geschlecht betrifft.

 

Das Zungenband ist ein Gewebeband, welches die Zunge in ihrer Beweglichkeit einschränkt. Es gibt das sogenannte vordere (anteriore) und hintere (posteriore) Zungenband. Wobei das posteriore Zungenband schwieriger zu erkennen ist und dadurch oft nicht diagnostiziert wird.

 

Die eingeschränkte Zungenbeweglichkeit kann sich in Stillproblemen, z.B. Ansetzschwierigkeiten, schmerzende Brustwarzen etc. zeigen. Mit einem minimalinvasiven Eingriff, der sogenannten Frenotomie, wird das zu kurze Zungenband durchtrennt. Falls dies nicht gemacht wird, können längerfristig diverse weitere Problematiken auftreten (Essstörungen, mangelnde Gewichtsentwicklung, Milchstau/ Brustentzündung, Pilzinfektionen, Sprachfehler, häufige Infektionen der oberen Atemwege etc.).

 

 

Es wird empfohlen nach ausführlicher (Still-) Anamnese das Zungenband so früh wie möglich nach neustem internationalem Standard zu durchtrennen. Fr. Dr. Sandra Dübendorfer bietet dies als minimalinvasiven Eingriff in der Kinderarztpraxis Pflanzberg in Tägerwilen an. Direkt nach der Frenotomie kann und soll das Kind gestillt werden. Termine werden nach dem Erstkontakt mit der Stillberatung und nach Absprache mit Fr. Dr. Sandra Dübendorfer vereinbart.

Weitere Infos siehe auch www.kinderärztin-untersee.ch.

 

Das alleinige vollständige Schneiden des Zungenbandes, auch mittels modernster CO2-Laser-Technik, gibt keine Garantie, dass die Stillprobleme ab sofort und für immer gelöst sind. Nur in interdisziplinärer Teamarbeit mit guter Vor- und Nachbereitung können Erfolge erzielt werden. Eine ganzheitliche Begleitung durch die Stillberatung, Kinderärzte, Osteopathie und Logopädie wird empfohlen.

 

Entscheidend ist auch, dass nach der Frenotomie konsequent ein aktives Wundmanagement durchgeführt wird, damit ein erneutes Zusammenwachsen mit dem Zungenuntergrund verhindert werden kann. Ansonsten ist die Zungenbeweglichkeit erneut (und eventuell noch stärker) eingeschränkt.

 

Somit ist nach dem Eingriff ein aktives Wundmanagement unabdingbar, um die Zungenbeweglichkeit zu erhalten. Dies bedeutet, dass während 4 Wochen alle 4-6h, für 4 Sekunden die Zunge gemäss unserer Anleitung zu dehnen ist. Das aktive Wundmanagement wird in der Stillberatung bereits vor der Frenutomie gelernt, damit die Mutter darin Sicherheit erlangen und das Kind sich daran gewöhnen kann.

 

In Kombination mit einem zu kurzen Zungenband, kann auch ein zu kurzes Lippenband auftreten. Dies kann ebenfalls mittels Laser durch die Kinderärztin durchtrennt werden

 



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Bewegliche Zunge - gesundes Leben
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Das zu kurze Zungenband
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